Viele Mütter die Stillen fragen sich gerade am Anfang immer wieder „Habe ich zu wenig Milch?“ oder „Wird mein Baby nicht richtig satt?“.
Um dieses Missverständnis gleich zu Beginn zu beseitigen: „Zu wenig Milch“ kommt wirklich extrem selten vor.
Der weibiche Körper und das Stillen sind absolute Wunderwerke. Die Milchmenge passt sich ganz automatisch auf den Bedarf Ihres Babys an.
Häufiges Stillen = Clusterfeeding
Es kann sein, dass Ihr Baby sehr häufig stillen möchte. Das ist häufig ein Zeichen dafür, dass sich sein Bedarf verändert hat und es nun der Brust zu verstehen gibt: „Hallo! Ich bin gewachsen! Ich möchte ab morgen bitte mehr Milch haben!“.
Bereits nach ein bis zwei Tagen hat sich die Milchmenge oder die Milchzusammensetzung an den neuen Bedarf des Babys angepasst.
Viele Mütter berichten davon, dass ihre Babys ganz besonders abends sehr häufig stillen möchten, teilweise alle 20 Minuten.
Das braucht Sie aber nicht zu beunruhigen, denn dieses Verhalten ist völlig normal. Für das so genannte „Cluster feeding“ gibt es mehrere ganz plausible Gründe.
- Das Baby „sammelt“ (englisch „to cluster“) abends Milch um nachts etwas länger am Stück schlafen zu können
- Babys verarbeiten nachts und am Abend die Erlebnisse des Tages. Dabei braucht es oft besonders viel Nähe und Geborgenheit. Diese findet es beim Nuckeln an der Brust am besten
- Nach 20 Minuten setzt bei Babys, genauso wie bei Erwachsenen, das Sättigungsgefühl ein. Häufig schlummern sie dann erst einmal ein weil sie ja das Gefühl haben „satt“ zu sein. Nach einem kurzen Schläfchen merken sie dann aber, dass sie doch noch etwas mehr Milch trinken wollen
Stillen im Sommer
Eine weitere Situation in der Babys sehr häufig trinken wollen ist wenn es sehr warm ist.
Sie trinken dann oft nur ein paar Schlucke von der besonders durstlöschenden Vordermilch um ihren Durst zu löschen.
Je wärmer es ist, desto häufiger wird Ihr Baby kurz seinen Durst an der Brust stillen wollen. Genauso, wie Sie bei warmen Temperaturen öfter mal zu Ihrem Wasserglas greifen.
Sie brauchen sich keine Sorgen machen. Ihr Baby bekommt über die Muttermilch genügend Flüssigkeit. Sofern Sie Ihr Baby nach Bedarf stillen brauchen Sie kein zusätzliches Wasser oder Tee zu geben. Im Gegenteil, zu viel Wasser kann für einen kleinen Säugling sogar schädlich sein.
Wenn das alles nicht der Grund ist – Ist zufüttern die Lösung?
Sollten Sie trotz alledem Sorgen haben, dass Ihr Baby nicht genügend Milch bekommt kontaktieren Sie bitte Ihre Hebamme, oder noch besser, eine Stillberaterin. (Ja, nicht alle Hebammen sind Fachfrauen für das Stillen.)
Wenn Ihnen das Stillen wichtig ist sollten Sie Ihr Baby nicht ohne Absprache mit einer Stillberaterin zufüttern. Denn das Zufüttern kann der Anfang vom Ende der Stillbeziehung sein.
Kontakt zu Stillberaterinnen bekommen Sie über die La Leche Liga (Link). Dort werden Sie schnell, kompetent und kostenlos beraten.
Natürlich können Sie sich bei Unsicherheiten auch an mich wenden (z.B. über das Kontaktformular), ich kann Ihnen entsprechende Kontakte vermitteln.